„Gold ist ein verdichteter Sonnenstrahl und steht in
unmittelbarem Zusammenhang mit der Sonne.“
Rudolf Steiner
Goldmedizin hat Heiler und Ärzte über Jahrtausende hinweg
fasziniert. In den traditionellen Heilsystemen der TCM, des
Ayurveda und in Tibet sowie bei den Maya und Azteken
galten Goldarzneien als herausragende Mittel. Hildegard von
Bingen, Paracelsus und Avicenna nutzten Gold bei
verschiedenen Erkrankungen zur Stärkung sowie als Mittel
zur Verjüngung und Langlebigkeit. Für Paracelsus war Gold
sogar das höchste Heilmittel, größer als alle anderen
Arzneien, die er auf der Basis von Metallen entwickelt hatte.
Vielfältige Goldmedizin
Goldarzneien umfassen ein breites Repertoire. So ist Gold
z.B. wichtig in der Homöopathie: Aurum metallicum ist ein
zentrales Mittel mit Bezug zum Herz-Kreislauf- und
Nervensystem wie auch zu Depressionen. Das strahlende
Gold erinnert an die Sonne. Seine Einsatzgebiete spiegeln
seinen „sonnigen“ Charakter: das kraftvoll schlagende Herz,
Ausgeglichenheit und freudige Lebenskraft. Aber auch
„Goldwasser“ wurden in der Medizingeschichte besonders
häufig angewendet. Heute setzt man Gold zudem im
Rahmen spezieller diagnostischer Verfahren und in der
Krebstherapie ein.
Gold in der Kolloidalen Medizin
Das Edelmetall Gold kommt in der Natur und als
Spurenelement im menschlichen Körper ganz natürlich vor.
Wer es in geeigneter Form anwendet, fügt also dem
Vorhandenen etwas hinzu. Als Kolloid hat Gold
Eigenschaften, die ihm eine herausragende Wirkkraft
verleihen. So kann es in dieser Form jeden Bereich des
Körpers erreichen, selbst das Gehirn, das wegen der Blut-
Hirn-Schranke für nur wenige Vitalstoffe zugänglich ist. Es
kann Proteinstrukturen und Nukleinsäuren binden und mit
Wirkstoffen „beladen“ werden, sodass diese direkt am Ort
des Geschehens Effekte entfalten können.
Was sind Kolloide?
Kolloide sind allgegenwärtig in der Natur. Es sind in einem
Medium fein verteilte Bläschen, Tröpfchen und Partikel im
Nano- oder Mikrometer-Bereich. Sie begegnen uns in
gasförmigen Aerosolen (z.B. Rauch, Nebel), porösen
Feststoffen (z.B. Mineralerde) wie auch in flüssigen
Emulsionen (z.B. Milch). Im Körper zählen Blut und
Lymphflüssigkeit zu den kolloidalen Lösungen. Kolloide
spielen also auch im Rahmen des normalen
Stoffwechselgeschehens eine ganz natürliche Rolle.
Die elektrisch geladenen Kolloidteilchen entfalten bei einem
Zusammenprall keinen mechanischen Effekt aufeinander. In
einer reinen Lösung stoßen sie sich aufgrund ihrer gleichen
Ladung ab. Sie schweben im Medium (im Fall von kolloidem
Gold etwa 3-4 Monate nach dessen Herstellung),
gewährleisten im Vergleich zu dessen Volumen eine große
Grenzfläche, somit eine hohe Bindungskapazität.
Gold und seine Effekte im Körper
Gold kann im Körper umso besser aufgenommen werden, je
kleiner die einzelnen Partikel sind. Selbst bei Resorptions-
störungen funktioniert dies. Die Teilchen sind sowohl in der
Lage, einen Mangel auszugleichen, als auch einen Über-
schuss belastender Stoffe, z.B. Schwermetalle, auszuleiten.
Sie wirken schnell und bereits in geringen Mengen. Bei
Kolloidalem Gold (Goldwasser) sollte lediglich die Relation
von Goldgaben und den Verhältnissen im Körper gewahrt
bleibt. Ansonsten ist die Anwendung sicher.
Allgemein können die Goldpartikel die Eigenschaften der
Körperflüssigkeiten verbessern, den Gewebestoffwechsel
unterstützen und die Informationsübertragung zwischen
den Zellen beeinflussen, sodass der gesamte Organismus in
wenigen Tagen bis Wochen aktiviert wird und Anwender
sich lebendiger und kraftvoller fühlen.
Starker Gegner Freier Radikale
Wenn in den Mitochondrien Energie produziert wird, fallen
Stoffwechselabfallprodukte in den Zellen an, darunter auch
reaktive Sauerstoffteilchen, die Freien Radikale. Diese
entstehen auch durch Erkrankungen, Stress und Umwelt-
einflüsse. Die täglich produzierten Freien Radikale müssen
neutralisiert werden, da sie sonst zerstörerische Effekte auf
die (Strukturen der) Zelle haben, die unterschiedliche
Symptome, Erkrankungen und chronische Leiden nach sich
ziehen. Dieser bedrohliche Zustand wird als „oxidativer
Stress“ bezeichnet und kann durch Gold positiv beeinflusst
werden, da es zwei kraftvolle Radikalfänger stimuliert: SOD
(Superoxiddismutase) und Glutathion.
Erhöhte Produktion von Glutathion
Das Tripeptid Glutathion ist in fast allen Zellen in hoher
Konzentration enthalten. Glutathion ist an entscheidenden
Stoffwechselvorgängen beteiligt: Es stärkt das Immun-
system, hemmt Entzündungen, steuert Zellentgiftungs-
reaktionen und Coenzym-Funktionen, unterstützt die
Reparatur von DNA-Schäden. Glutathion schützt und baut
die Darmschleimhaut auf und ist besonders wichtig für die
Leber, die als eines der Körperentgiftungszentren von allen
Organen die höchste Konzentration aufweist. Als starkes
Antioxidans neutralisiert es die Wirkung freier Radikale und
bewahrt den Organismus vor degenerativen Erkrankungen.
Superoxiddismutase wird beeinflusst
Ein langes Leben ist unabdingbar mit gesunden Zellen
verbunden. Das Enzym Superoxiddismutase (SOD) schützt
Zellen in besonderem Maße, da es v.a. Superoxide
unschädlich macht, die häufigsten und gefährlichsten
Sauerstoffradikale. Viele Zivilisationskrankheiten, z.B.
Diabetes Typ II, degenerative Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Gicht, bestimmte Formen von Krebs und Allergien,
Alzheimer etc., werden mit einem mangelnden Abbau von
Freien Radikalen in Zusammenhang gebracht. Durch
Krankheiten werden ebenfalls große Mengen Freie
Radikalen erzeugt, wodurch sich der Bedarf an SOD erhöht –
oft auf mehr, als der Körper selbst herstellen kann. So haben
Diabetiker einen erhöhten Bedarf an SOD, das Folgeschäden
ihrer Erkrankung vorbeugen kann. Auch bei Arthritis bzw.
Arthrose braucht der Körper mehr SOD. In einer Studie mit
Patienten, die an Arthritis bzw. Arthrose leiden, wurde
festgestellt, dass durch SOD Schmerzen, Schwellungen und
Entzündungen gelindert werden konnten.
Goldpartikel beeinflussen die Bildung des kraftvollen
Radikalfängers SOD und verändern dessen
Expressionsmuster in verschiedenen Geweben.
Gold bei rheumatischen Beschwerden
Gold wurde früher auch erfolgreich gegen rheumatoide
Arthritis eingesetzt. Unter Anwendung der damals injizierten
Goldsalz-Lösung traten jedoch häufig (zum Teil schwere)
Nebenwirkungen auf, weswegen diese Therapieoption
heute als überholt gilt.
Goldwasser werden dagegen oral eingenommen, und die
Menge an Gold ist vergleichsweise gering. 2009 wurde eine
Studie veröffentlicht, in der gezeigt werden konnte, dass
reines Gold eine nebenwirkungsfreie, schmerzlindernde und
entzündungshemmende Wirkung bei rheumatoider Arthritis
hat. Bei den Testpersonen nahm die Beweglichkeit der
Gelenke deutlich zu, Schwellungen gingen zurück,
Erschöpfungszustände und schnelle Ermüdbarkeit ließen
nach. Bereits nach 1 Woche Einnahme spürten die
Studienteilnehmer, dass sie alle Arten von Tätigkeiten besser
ausführen konnten.
Schönere Haut und elastisches Bindegewebe
Als Glykation (Glykierung) wird die chemische Reaktion
bezeichnet, bei der Kohlenhydrate ohne Enzymbeteiligung
an Proteine oder Lipide gekoppelt werden. Das
längerfristige Ergebnis fortschreitender Glykation sind AGEs
(Advanced Glycation End Products), die sich ablagern und zu
schlechterer Gewebeelastizität führen. Die AGEs können zu
frühzeitiger Hautalterung führen oder in den Blutgefäßen
die Entwicklung von Arteriosklerose begünstigen. AGEs
triggern entzündliche Prozesse, fördern oxidativen Stress
und degenerative Prozesse in verschiedenen Geweben. Gold
wirkt der Glykation entgegen: Langzeituntersuchungen
zeigen eine deutliche Verringerung der Abstände zwischen
den Gewebefasern.
Weitere Anwenderbeobachtungen
Zu den zahlreichen Befindlichkeitsstörungen, die Gold
positiv beeinflussen kann, zählen laut Berichten von
Anwendern außerdem Beschwerden, die durch Stress
ausgelöstwerden, sowie Potenzprobleme und eine
verminderte Libido (v.a. bei längerer Einnahme scheint es als
Aphrodisiakum zu fungieren). Depressiven und stressge-
plagten Menschen schenkt Gold einen aufmunternden
Sonnenstrahl.
Nach einigen Tagen bis Wochen Einnahme fühlen sich viele
Menschen ausgeglichener, schlafen tiefer und erholsamer.
Beobachtet wurden eine verbesserte Sehfähigkeit,
Normalisierung des Körper-gewichts, ein stabileres Gangbild
bei Gleichgewichts-störungen und ein allgemein
empfundener Verjüngungs-effekt. Eine Pilotstudie konnte
zeigen, dass Menschen auch geistig agiler werden und
bewusster wahrnehmen, wenn sie Gold zu sich nehmen,
Fazit
Gold ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. Heute wissen
wir, dass es im Organismus Wirkung bis auf die Zellebene
entfalten kann. Aktuelle Forschungen bescheinigen Echtem
Gold therapeutisches Potenzial in verschiedenen Bereichen
der Medizin, das weiter erforscht werden sollte.
Brigitte Hamann
QUELLE
https://www.paracelsus.de/magazin/ausgabe/202106/sonnige-medizin-kolloidales-gold
Magazin der Paracelsus Heilpraktikerschulen
veröffentlicht in Ausgabe 6/2021